20. Jahrhundert: 1945-1975
Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand
Ein „Leben auf der Überholspur“ habe Franziska Reimann geführt, heißt es im ersten Kapitel: Die junge Frau wird schon mit 20 Jahren Schriftstellerin, ist überzeugte Sozialistin und organisiert im Sinne der DDR-Kulturpolitik einen Zirkel schreibender Arbeiter, bekannt als „Bitterfelder Weg“. Vor ihrem frühen Tod macht Reimann sich Feinde bei den Funktionären, weil sie die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ kritisiert. Das zweite Kapitel beleuchtet Reimanns Roman „Franziska Linkerhand“. Die Titelfigur ist Architektin, hadert mit seelenlosen und seelenzerstörerischen Projekten wie dem Plattenbau und reibt sich an der Rolle der Frau als Opfer gesellschaftlicher und biologischer Zwänge. Die Zensur streicht ganze Passagen aus dem Buch. Dennoch behält es seine politische Schärfe und trifft den Nerv der Zeit. Für Lernende interessant und am Beispiel gut nachvollziehbar (und auf andere Werke übertragbar), werden im dritten Kapitel von einer Germanistin die im Roman wechselnd eingesetzten Erzählhaltungen aufgezeigt und erläutert.
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Geeignet für die Fächer:
Deutsch
Literatur
Empfehlung der Medienbegutachtung Baden-Württemberg für den Deutschunterricht
Rezension:
Gelesene Ausschnitte aus den Werktexten und zeitgenössisches Filmmaterial veranschaulichen geschickt die Inhalte.