20. Jahrhundert: 1910-1945
Regine Lutz, Hermann Korte und Bettina von Jagow im Interview
Einblicke aus erster Hand: Die Zeitzeugin und Schauspielerin Regine Lutz, die selbst Mitglied in Brechts Ensemble war, demonstriert brillant anhand einer Textstelle, warum Pathos und gesellschaftliche Anklage in der Vortragsweise von Brecht-Stücken tabu waren. Neutralität und Zurückhaltung in Gestik, Mimik und Klangfarbe hingegen sollten das Publikum zur gewünschten eigenen Wertung veranlassen. Der Germanist Hermann Korte porträtiert daran anschließend Brecht als „Allrounder“ auf dem Theater, der alle Gewerke bis hin zum Bühnenbild beherrschte und auch Schriften zur Dramentheorie verfasste – im Gefolge berühmter Vorbilder wie Lessing und Schiller. Begrifflich machte Brecht dabei Anleihen an politischen Theorien, z.B. dem Marxismus. Abschließend kommentiert Bettina von Jagow die drei Zimmerherren im Figurenensemble von Kafkas „Verwandlung“ und vermutet, dass sie als komisches Detail der Handlung fungieren und dass für ihr Äußeres und ihre Handlungsweise Slapstick-Einlagen des Stummfilms Pate gestanden haben.
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Geeignet für die Fächer:
Deutsch
Literatur
Empfehlung der Medienbegutachtung Baden-Württemberg für den Deutschunterricht
Rezension:
Bietet inhaltlich umfangreiche Materialien und Informationen zum aktuellen literaturgeschichtlichen Forschungsstand.